Montag, 15. August 2011

F.E.A.R. 3 – Angst³?


Wie schon häufig festgestellt, ist 2011 nicht nur das Jahr der Film-, sondern auch der Spielefortsetzungen. Viele der heiß erwarteten Titel erscheinen erst im Herbst und haben mehr als nur diese Gemeinsamkeit: Es handelt sich um Shooter und sie sind alle noch dritte Teile ihrer Serien (Gears of War 3, Battlefield 3 und Modern Warfare 3). Grund genug, im Rahmen unseres Dark Summer noch einen Blick auf eine weitere Fortsetzung mit der Nummer 3 zu werfen: F.E.A.R. 3. Das ist schon im Juni erschienen und bei vielen in der Vorfreude auf oben genannte Fortsetzungen ein wenig untergegangen. Größtenteils zu Unrecht, wie sich zeigt. 
Die Story des Games ist schnell erzählt, auch wenn sie irgendwie natürlich mit den Vorgängern zusammenhängt: Man spielt wieder den namenlosen Point Man, das Ergebnis eines Genexperiments mit Supersoldaten-Fähigkeiten (vornehmlich die sich in der Zeitlupenfunktion äußernden Schnelligkeit), der am Ende des ersten Teils seinen Bruder Paxton Fettel erschossen hat. Am Ende des zweiten Teils tritt die ebenfalls genetisch aufgemotzte Frau Alma in Erscheinung, die vom Hauptcharakter des Nachfolgers geschwängert wird - Und nun stellt sich also die Frage, welche ungeheuren Fähigkeiten das noch ungeborene Kind besitzen könnte. Wirklich wissen möchte das niemand, also ist es Point Mans Auftrag, die Geburt zu verhindern. Das wäre kreativer gegangen, aber das Herummäkeln an der Story eines Shooters hat ja auch schon Tradition (Was nicht heißen soll, dass man nicht eigentlich auch coole Narrationen in diesem Genre erwarten könnte). Ebenso ist die Grafik kein Nonplusultra, doch sind die einzelnen Abschnitte durchaus ansprechend, da sie ihren eigenen Look (angepasste Farben, Ästhetik) haben. Ebenso sorgen Musik und visuelle Einspielungen stellenweise für eine gruselige Stimmung, auch wenn F.E.A.R. 3 atmosphärisch nicht so top ist wie der erste Teil der Reihe oder auch Bioshock. 
Apropos erster Teil: Unser alter Bekannter Paxton Fettel tritt auch wieder auf, mit einem Einschussloch auf der Stirn deutlich gezeichnet von seiner „Vergangenheit“. Während Point Man ein typischer Shooter-Charakter ist (und das Game größtenteils auch mehr Shooter denn Horror-Game ist, die Gruselanspielungen aus dem ersten Teil in Anlehnung an japainische Horror-Filme fehlen) ist Fettel (dieses Mal spielbar) weniger Haudegen denn Dämon, kann er doch Besitz von gegnerischen Soldaten ergreifen und für Chaos sorgen. Ausgewählt werden kann Fettel einerseits für Missionen, die in der Kampagne schon mit Point Man durchgespielt wurden, andererseits ist er der Zweitcharakter beim Koop-Spiel (Damit sich ein gewisses Gruselgefühl einstellen kann, ist die Solo-Kampagne natürlich empfehlenswerter). 
Und genau die Mehrspieler-Möglichkeiten sind  ein Kaufargument für F.EA.R. 3,da es einige unterhaltsame Modi gibt, die sowohl online als auch im Split Screen mit bis zu vier Personen gespielt werden können:
Soul Survivor: Einer der vier Spieler wird zum Geist und muss Besitz von den übrigen dreien ergreifen.
Soul King: Als Zombie-artige Kreatur kann man Besitz von Soldaten ergreifen und sie zum Ausschalten der Gegner nutzen. Von gefallenen Gegnern können Seelen eingesammelt werden, die in Punkte umgerechnet werden bis die Zeit für die Runde abgelaufen ist.
Contractions: Schon aus Call of Duty bekannt ist es hier die Aufgabe, gemeinsam eine bestimmte Location gegen heranstürmende Wellen von Gegnern zu beschützen.
Und last but not least: F***ing Run: Hier ist der Titel Programm: Die Spielergruppe muss vor einer herannahenden Rauchwolke fliehen und dabei im Weg stehende Gegner ausschalten. Fehler sind gefährlich, darf doch kein Teammitglied vom Rauch erwischt werden. Da breiten sich doch Hetze und Furcht aus.
Welche dieser Varianten die beste ist, sollte jeder für sich entscheiden, erfreulich ist aber auf jeden Fall, dass man hier einmal etwas anderes geboten bekommt als das übliche Death Match oder ein Capture the Flag.
Während der Single Player also ein guter, wenn auch kein herausragender Shooter ist, bietet F.E.A.R. 3 Abwechslung für Fans des Multiplayer-Zockens. Persönlich freut mich ja die Möglichkeit des Split Screens am meisten, aber das mag auch bedingt sein durch meine Videospiel-Multiplayer-Sozialisation durch ein bestimmtes goldenes Agentenabenteuer für den N64.

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