Sonntag, 2. Oktober 2011

Countdown to Skyward Sword: The Legend of Zelda



Es ist genau 25 Jahre her, da erblickte etwas die Welt, dass ebendiese verändern sollte. Nein, ich rede nicht von meiner Geburt (wobei...eines Tages vielleicht), sondern vom Release einer der erfolgreichsten Videospielserien aller Zeiten: The Legend of Zelda.

Im Zuge dieses Jubiläums macht Nintendo ein vergleichsweise großes Feierfaß auf und lässt die treue Fan Gemeinde daran teil haben. Nicht nur wird es am 18. November den neusten Teil der Reihe zu kaufen geben, bis dahin wird es auf der Welt noch Orchester Konzerte geben, in denen es die exzellente Musik zu hören gibt (leider wurde (noch) kein Konzert dieser Art für den deutschen Raum angekündigt), und just vor vier Tagen konnte man sich für seinen Nintendo DSi oder Nintendo 3DS die Geburtstagsedition von Four Swords kostenlos runterladen.

Den Geburtstag einer der größten Nintendo Serien möchte ich auch zum Anlass nehmen, nochmal auf die Titel der Vergangenheit einzugehen und sie extra dafür nochmals zu spielen und sie ein wenig vorzustellen. Selbst wenn ich mich nur auf die Spiele konzentriere, die für die Heimkonsolen erschienen sind, ist das ein kleines Mammutprogramm, immerhin sind die Spiele für mehrere Stunden ausgelegt und können nicht mal eben so im Vorbeigehen durchgespielt werden, auch wenn YouTube Videos was anderes belegen. Aber die einzelnen Ableger der Serie packen einen genug, dass man sie gar nicht so schnell durchspielen möchte. Oder kann. Zur zweiten Kategorie gehört beinah schon der erste Teil der Serie, auf den ich heute eingehen möchte.

1986 erschien die von Nintendo Mastermind Shigeru Miyamoto erschaffene Serie erstmals für das damals aktuelle Nintendo Entertainment System, kurz NES. Sicherlich hätte er sich selber nicht träumen lassen, dass der Erstling die Videospielwelt für immer verändern sollte und nachfolgende Generationen diesem Prinzip treu bleiben sollte. Mitte der Achtziger war es noch nicht möglich, den Fortschritt eines Spiels zu speichern und die Konsole durchgängig laufen lassen oder komplizierte Codes eingeben war hier nicht die Ideallösung. Gut also, dass erstmals ein Speicher integriert wurde.

Die Geschichte, die seit sich seit Jahren nur geringfügig verändert hat, nahm hier ihren Anfang: Das magische Triforce, bestehend aus Weisheit, Kraft und Mut, gewährleistet das Gleichgewicht der Welt. Blöderweise wird das Triforce der Kraft vom bösen Ganon und seinen Dämonen gestohlen und damit die Macht nicht in seine Hände fällt, zerteilt Prinzessin Zelda ihr Triforce der Weisheit in acht Teile und versteckt es im gesamten Land Hyrule. Nur der Held, der den Mut aufbringt, diese acht Fragmente wiederzufinden, soll im Kampf gegen Ganon eine Chance haben. Auftritt Link, der insgeheim das Triforce des Mutes in sich trägt...

Während das ein Jahr zuvor erschienende Super Mario Bros. über eine "klassische" 2D Grafik verfügte und nur von links nach rechts rennen konnte, wurde Link in einer Iso Perspektive, also von schräg oben, durch die Welt gesteuert und wie es sich für ein Abenteuer gehört, kann sich der grün gekleidete Hauptcharakter in alle Richtungen bewegen. Dank der für damalige Verhältnisse großen Welt gab es auch jede Menge zu entdecken und das alles auf eigene Faust. Es gab keine Karte und nur bedingt wurde man in die richtige Richtung geschickt. Auch wird man einfach so ins kalte Wasser geschmissen, bis auf das legendäre "It's dangerous to go alone", bei welchem man das Schwert bekommt, geht es sofort los und man befindet sich auf der Suche nach den Höhlen, in denen sich die Splitter des Triforces befinden. Heute wäre so etwas undenkbar, hat doch jedes Spiel mindestens ein Tutorial und jede Menge Hinweisschilder, wie es weitergeht. Überspitzt könnte man formulieren, dass The Legend of Zelda das erste "Open World" Spiel ala GTA war, nur ohne Nebenmissionen, denn das einzige Spielziel ist und bleibt: Acht Triforce Splitter finden, Ganon besiegen, Frieden wiederherstellen.

Das ist allerdings leichter gesagt als getan, denn gerade weil gelegentliche Hilfe und besonders eine Karte für die Oberwelt fehlt, kann es durchaus schon mal dazu kommen, dass man leicht genervt das Pad in die Ecke packt und sich Spielen zuwendet, die einfacher zu meistern sind. Aus eigener Erfahrung muss ich sagen, dass ich ohne die Erfindung des Internets und der somit unendlichen Hilfestellung aus aller Welt an diesem Spiel, und gerade Level 6 (!), hoffnungslos gescheitert wäre. Ja, ich bin ein verweichlichter Spieler, der es gerne mag, an die Hand genommen zu werden. Nichtsdestrotrotz ist es gerade diese Herausforderung für "neue" Spieler sich an dem "alten" aufzureiben und den inneren Schweinehund zu besiegen, indem sie sich in das Abenteuer stürzen und es versuchen, ohne Hilfe zu überleben. Bei einigen wird es klappen, bei mir war es leider nicht der Fall, was aber nicht heißt, dass ich dabei keinen Spaß hatte. Nur teilweise sind die Rätsel unlogisch bzw. bekommt man sie gar nicht erst bestellt, denn wieso sollte man an einem x-beliebigen Baum ein Feuer zünden oder die Flöte spielen und wie soll man darauf kommen, dass sich gerade dort der nächste Dungeon befindet? Ja, die Lösung haben sich die Spieler damals auch selber suchen müssen, aber wieso keine Hilfe von außerhalb in Anspruch nehmen, wenn man es kann? Es ist wirklich sehr, sehr hart.

Technisch ist das erste Zelda natürlich mittlerweile überholt, hat aber den ewig sympathischen 8 Bit Charme. Der Sound bewegt sich auf einem ähnlichen Niveau, hat aber eine Melodie, die es seit 25 Jahren in sich hat: das The Legend of Zelda Theme. Wie schon bei Super Mario Bros. hat Koji Kondo ein Meilenstein der Videospiel-Geschichte komponiert und das zu Zeiten, in denen die Musik nicht ganz so toll klang wie heute einige Orchester Soundtracks.Aber sofern man das Theme einmal hört, ist es schwer, es jemals wieder aus seinem Kopf zu bekommen und dank seiner Einzigartigkeit erkennt man es sofort wieder und bekommt ein kleines wenig Gänsehaut. Ich zumindestens.

Das erste The Legend of Zelda zeigte schon in Ansätzen, zu was diese Serie im Laufe der Zeit im Stande ist, ohne es schon zu wissen. Nintendo schuf unter der Leitung von Miyamoto ein Spiel, welches sicherlich zu einem der härtesten seiner Art gehört, gleichzeitig ist der Wiederspielwert extrem hoch und davon los zu kommen, wenn man es nicht endlich durchgespielt hat, ist schwer. An diesem Standard müssen sich heutige Spiele immer noch messen, gleiches gilt für die kulturellen Auswirkungen. Wusstet ihr, dass Schauspieler Robin Williams so sehr von diesem Spiel begeistert war, dass er seine Tochter ebenfalls Zelda genannt hat? Wer sich denkt, dass sei bekloppt, der soll drüber nachdenken, dass Marios Prinzessin Peach heißt. Ein weitaus schlimmerer Name.

Auf gut sortierten Flohmärkten, wie auch bei eBay, wird das Spiel sicherlich noch zu bekommen sein. Wer eine Wii sein eigen nennen kann, der kann es sich für 500 Punkte oder, wenn man zu den ersten Nintendo 3DS Käufern gehörte, das Spiel im Rahmen des Botschafterprogramms kostenlos runterladen.

47 Tage und dabei gut sieben Wochen vor dem Release des neusten Sprößlings namens Skyward Sword möchte ich nun wöchentlich die Serie beleuchten und die einzelnen Spiele begutachten und ein wenig rezensieren. Nächste Woche geht es dann mit dem zweiten Teil namens The Legend of Zelda: The Adventure of Link weiter. Ich würde mich freuen, wenn ihr dabei bleiben würdet, Lob, Kritik und Anregungen sind wie immer gerne willkommen.

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