Sonntag, 9. Oktober 2011

Countdown to Skyward Sword: The Adventure of Link


Das erste Zelda - ein Welterfolg und eins der prägensten Spiele seiner Generation. Da war es natürlich klar, dass Nintendo so schnell wie möglich nachlegen wollte und dies auch innerhalb eines Jahres tat. 1987 erschien Zelda II: The Adventure of Link genau wie sein Vorgänger für das NES in Japan und damit kurioserweise noch weit bevor das erste Legend of Zelda überhaupt in den USA und Europa das Licht der Welt entdeckte. Mit dem neuen Spiel gab es auch ein paar Veränderungen im Vergleich zum Vorgänger, gleichzeitig aber auch Features, die bis heute in den Spielen integriert werden.

Die Geschichte um das Abendteuer von Link ist diesmal schon ein wenig komplexer als noch im ersten Teil, denn sie folgt quasi der des Vorgängers, was für die jetzigen Zelda Spiele ein wenig unüblich ist. Leider bekommt man diese als reiner Spieler nicht mit, da sie sich in der Anleitung befindet. Dennoch ist es möglich, sofort das Spiel zu starten und zu wissen, was zu tun ist. Der Ordnung halber sei sie aber schnell zusammen gefasst: Nachdem Ganon bei The Legend of Zelda besiegt wurde, wollte keine Ruhe ins Land Hyrule einkehren. Vielmehr machten sich die Schergen Ganons auf, seinen Besieger zu stellen und mit seinem Blut den Obermotz wieder zum Leben zu erwecken. Währenddessen bemerkt Link ein komisches Symbol, welches dem Triforce gleicht, auf seinem Handrücken, und wird über die Legende von Zelda unterrichtet. Die Prinzessin ist nach einem Zauberspruch in den ewigen Schlaf gefallen und kann nur durch den Helden, der das Triforce des Mutes in sich trägt, aufgeweckt werden. Natürlich nimmt sich Link dieser Aufgabe an und sein Abenteuer beginnt...

Den größten Unterschied im Spiel sieht man bereits beim Starten des Spiels: Statt wie im Vorgänger nur die Iso-Perspektive zu verwenden, wird bei Zelda II auch mal in eine 2D Sicht wie bei Super Mario oder Metroid geschaltet. Für die Zelda Serie ist dies ein großer Stilbruch, den man erstmal annehmen und auf sich wirken lassen muss. Plötzlich kämpft Link von der Seite gegen seine Gegner und durchläuft so die Städte und Dungeons. Zu meiner Freude muss ich sagen, dass dies niemals negativ ins Gewicht gefallen ist, sondern vielmehr ein zusätzlicher spielerischer Reiz und als Jump'n Run Fan ist man irgendwo auch begeistert, dass Link springen kann, wann man es als Spieler möchte. Gleichzeitig bedeutet der Perspektivenwechsel auch einen gewissen Anstieg der Schwierigkeit, muss man nun frontal auf den Gegner zugehen und kann nur bedingt ausweichen. Aber ein Zelda wäre kein Zelda, wenn man nicht eine große Welt entdecken könnte und so wechselt das Geschehen in die Iso-Perspektive, sofern man eine Stadt oder eine Höhle verlässt und bewegt dann einen (kampfunfähigen) Link bis zum nächsten Punkt über die Landkarte, wo dann wieder in die Seiten Perspektive geschaltet wird. Wie gesagt, ein Konzept, welches sich gut anfühlt und dazu führt, dass sich die Spielwelt nochmal um ein vielfaches größer anfühlt.

Anders als noch beim Erstling gibt es nun auch die Zelda typischen "Nicht-spielbaren-Charaktere" in den Städten zu entdecken. In den Städten wird durch die hilfsbereiten Einwohner die Energie aufgefüllt, Tipps gegeben, wie und wo man als nächstes gucken sollte, um weiter zu kommen. Legendär dabei der eine Bewohner, der den Spieler mit "I am Error" grüßt. Übrigens wurden alle Städtenamen im weiteren Verlauf der Serie nochmals verwendet, einfach mal bei Ocarina of Time die Namen der Weisen genau vergleichen.

Erst- und auch letztmals in der Serie werden hier richtige RPG ähnliche Strukturen verwendet. Sobald Link eine gewisse Anzahl an Punkten erreicht hat, kann man sich, wie bei einem Rollenspiel üblich, aufleveln, wenn auch in abgespeckter Version, denn nur Lebensenergie, Magiewert und Anzahl der Leben (was auch nur in diesem Zelda Spiel vertreten ist) können erweitert werden. Magie ist in den nachfolgenden Zelda Spielen auch ein ständiger Begleiter und hier hat sie ihren Ursprung.

Musikalisch ist Zelda II natürlich genauso gelungen wie der erste Teil. Das Zelda Theme wurde ein wenig abgewandelt, während man durch Hyrule streift, und die 2D Passagen werden auch mit gelungener Musik unterlegt. Am meisten in Erinnerung bleibt wohl die Musik, wenn man sich in den Dungeons aufhält, wohl auch deswegen, weil sie nochmals in Super Smash Bros. Melee und Brawl verwendet werden. Die Grafik ist das, was man erwartet, hat aber weniger erinnerungswürde Dinge zu bieten als der Vorgänger.

Was kann man nun spielerisch über den zweiten Teil der Zelda Saga sagen? Wie für Nintendo Produkte üblich spielt es sich außerordentlich gut, alles ist durchdacht, hat Hand und Fuß und man hat einfach Spaß dabei. Hinzu kommt, dass durch die Charaktere in den Städten eine große Hilfe hinzukommt, wodurch es nun möglich ist, das Spiel in eine geregelte Bahn laufen zu lassen, dass man nun zumindestens eine ungefähre Ahnung hat, wo es als nächstes hingeht und wie man dorthin kommt. Auch der Sprung zwischen 2D- und Iso-Ansicht klappt ohne Probleme und wirkt keineswegs störend. Positiv vorzuheben muss man die wirklich große Welt, die nochmal um einiges gewachsen ist im Gegensatz zum Erstling. Wenn man etwas bemängeln kann, dann ist es der, für einige sicherlich, wieder recht hohe Schwierigkeitsgrad, der sich nicht verändert hat.

Zelda II hat einen so großen Einfluß auf zukünftige Zeldas gehabt, es ist schwer, dies zu übersehen. Dennoch gilt das Spiel so ein wenig als das schwarze Schaf der Serie, was wohl an den Perspektivenwechseln liegt und sich deswegen weniger Zelda-like fühlte. Es ist aber gerade das etwas andere, was das Spiel so interessant macht, sodass man es auch heute noch spielen kann. Charmant genug ist es jedenfalls.

Nächste Woche geht es weiter, wir wechseln jedoch die Konsole. Vom Nintendo geht es zum Super Nintendo und damit zu einem All-Time Classic: The Legend of Zelda: A Link to the Past. Doch dazu nächste Woche mehr. Wenn nicht, dann heißt es wohl:Ein wunderschöner Game Over Screen, nicht wahr?

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