Der dritte Teil „Brotherhood“ macht nun keinen so großen Zeitsprung, der Spieler schlüpft erneut in die Rolle Ezios, allerdings an einem neuen Schauplatz: Rom. Dorthin führt Ezio natürlich keine Erholungsreise nach dem letzten Abenteuer, sondern ein Rachefeldzug gegen Cesare Borgia, Sohn des Widersachers aus Teil II. Wie gewohnt ist die Stadt detailliert rekonstruiert und wartet mir einigen Sehenswürdigkeiten auf. Eine Verfolgungsjagd durch das Colosseum? Kein Problem.
Erkundet werden kann die Stadt natürlich durch waghalsige Klettereinlagen, doch lohnt sich nicht nur eine Tour über die Dächer Roms, sondern auch ein Gang oder Ritt (Ja, dieses Mal kann man seinen Zossen mit hinter die Stadtmauern nehmen) durch die Gassen und über die Plätze. Hier kann sich Ezio unter die Passanten mischen, zwischen ihnen untertauchen, ihnen helfen oder weitere Sidequests annehmen, denn diese machen einen großen Teil des Spiels aus, sind aber nicht zwingend. In den Hauptquests geht es natürlich um den Vollzug der Rache und Ezio trifft auf alte Bekannte. Macchiavelli gibt Tipps zum Überleben und bei Leonardo da Vinci ist nicht mehr ganz klar, ob er nun Freund oder Feind ist, ob die Entwürfe für waghalsige Maschinen und innovative Waffen erhalten oder zerstört werden sollten.

Es gibt aber noch mehr, das das Assassinen-Leben bei den Streifzügen angenehmer gestalten kann. Dazu müssen allerdings die einzelnen Stadtbezirke aus den Fängen der Borgia befreit werden. Wie? Durch das Niederbrennen ihrer Wachtürme, nachdem der befehlshabende Hauptmann eliminiert worden ist. Zur Belohnung gibt es dann weniger Wachen, dafür aber mehr offene Shops, Schmieden etc., wo neue Ausrüstung auf Ezio wartet. Mit Vernichtung der Türme wird zudem ein neuer Assassinen-Slot frei, der zu einer der angepriesenen Innovationen gehört: Dem Rekrutieren von Nachwuchs-Assassinen. Ezio bleibt also nicht länger ein lonesome rider, sondern kann, wie eben der Titel des Games schon sagt, ein Unterstützer-Team um sich scharen, welches der Assassinen-Bruderschaft beitritt und Unterstützung im Kampf bieten oder andere Aufträge für Ezio erledigen kann. Ob die Aufträge mit Kampfanteilen dadurch zu leicht werden, ist wohl Definitionssache, handfeste Unterstützung sind die Rekruten aber auf jeden Fall. Aber eben auch ein nettes Feature, um das Gameplay etwas abwechslungsreicher zu gestalten. Dies gelingt zwar mit dieser Funktion und unterhaltsamen Spielereien aus dem Hause da Vinci, doch wurde das Rad natürlich nicht neu erfunden. Warum auch?
Das Klettern und Kämpfen vor bombastischer Kulisse macht wieder Spaß, könnte aber bei Wenig-Spielern oder Personen, die gerade erst die Vorgänger genossen haben, letztlich doch etwas Abwechslung vermissen lassen. Neueinsteiger in die Serie verstehen jedoch sofort, worauf es bei diesem Game ankommt. Nur dürften sie es etwas schwerer mit der Story haben, denn gibt es erneut einen in der Gegenwart spielenden Teil, in dem Ezios Nachfahre Desmond ein altes Artefakt finden soll, dessen Auffinden durch die Borgia im Rom Jahrhunderte zuvor verhindert werden soll. Klingt komisch, ist aber so – sollte aber auch kein Kaufhindernis sein. Denn mit Assassin’s Creed Brotherhood hat Ubisoft pünktlich zu Weihnachten ein durchaus spannendes und sehr gut aussehendes Spiel auf den Markt gebracht.
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