Montag, 14. März 2011

Goldeneye 2010. Für England, James!

Schon länger angekündigt und seitdem von vielen Fans heiß erwartet, ist Anfang des Monats die Neuauflage des Rare-Titels „Goldeneye“ von 1997 erschienen. Das Remake eines auf einem mittlerweile 15 Jahre alten James Bond-Film basierenden Spiels – Kann das gut gehen?
Das Entwicklerstudio Eurocom und der Publisher Activision glauben daran und so ganz falsch liegen sie damit auch nicht. Wie im Original finden wir uns zu Beginn des Spiels in einer Fabrik im russischen Arkhangelsk wieder, zusammen mit unserem Agenten-Kollegen Alec Trevelyan. Wir infiltrieren die Anlage, doch geht die Mission schief, die Jagd auf den Bösewicht General Ourumov kann beginnen. So weit – so bekannt. Und das ist auch gut so. Freudig lässt sich feststellen, dass altbekannte Tricks noch funktionieren, wir Orte unserer eigenen Spielervergangenheit aufsuchen und wie gewohnt mit einem Panzer die  Verfolgungsjagd durch St. Petersburg fortsetzen können.
Das ist Goldeneye und doch ist einiges anders: Anstelle des damaligen Bond-Darstellers Pierce Brosnan sehen wir nun in Cutscenes die Gestalt von Daniel Craig. Während Judi Dench als M sofort ein Gefühl der Vertrautheit erweckt, muss man sich an den neuen Bond-Darsteller im Game erst gewöhnen. Aber das mag auch nur für Personen gelten, die schon den N64-Titel gespielt haben. Neueinsteiger dürften sich schnell einfinden,
denn während auf der einen Seite Plot und Personen aktualisiert worden sind, hat sich auch das Gameplay der raueren Gangart der letzten beiden 007-Filme angepasst.
Bond hat keine Gadgets mehr, dafür Fäuste und, viel wichtiger, Waffen, mit denen man Probleme lösen kann. Dem entsprechend ist auch die Armbanduhr mit Qs Erfindungen verschwunden, James nutzt zeitgemäß ein Handy fürs Scannen, Fotografieren, Hacken – kurzum: für alle Aktionen, bei denen Kugeln nicht hilfreich sind.

Das funktioniert alles gut, auch die Steuerung mit dem Classic Pad ist eingängig (Als Eingabegeräten können ebenso Wiimote und Nunchuk oder ein Pistolenaufsatz verwendet werden. Aus Gründen des Retrofeelings wurde darauf beim Test jedoch verzichtet). Bond reagiert ohne Verzögerungen. Wem freies Zielen an einer Konsole zu anstrengend ist, dem bietet das Game zudem Auto-Aim-Möglichkeiten. Im Normalfall reagieren die Wachen jedoch nicht allzu schnell, ein manuelles Anvisieren sollte also kein Problem darstellen, ebenso wenig wie das Heranschleichen. Insgesamt ist die KI der Gegner nicht besonders ausgefeilt, doch das ist eben Goldeneye, allerdings auch etwas, das Neueinsteiger bemängeln könnten.
Grafisch ist der Titel natürlich kein Hochglanz-Shooter. Das war das Game Ende der 1990er nicht, und wird es angesichts der Unterschiede zwischen Nintendos Wii und den anderen Next Gen-Konsolen auch nicht mehr. Für Wii-Verhältnisse sieht es aber durchaus ansprechend aus. Und da es sich genauso spielt, können Bond- oder Goldeneye-Fans getrost zugreifen, ebenso wie alle anderen, zumal die Shooter-Auswahl für Nintendos Konsole ja mehr als übersichtlich ist.

In diesem Sinne also: Für England, James – und für alle, die auf der Wii nicht nur bewegungsintensive Sport- und Spaßgames spielen möchten.

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