Dienstag, 15. März 2011

Ravin Rabbids. Die verrückte Zeitreise: "Drücke nicht den großen roten Knopf"



Bwaaaaaaaaaaah – Du hast es doch getan. Nicht? Die Rabbids...? Oh, ich verstehe.

So in der Art könnte man das Prinzip der neuen Minispielsammlung „Raving Rabbids. Die verrückte Zeitreise“ von Ubisoft in Worte fassen. Denn wir erinnern uns: Beim Comeback Raymans vor einigen Jahren wurde unser schlagkräftiger Freund mit der blonden Haartolle von vielen kleinen weißen Kaninchen gefangen genommen und malträtiert. Von kleinen weißen Karnickeln, die so gar nichts gemein haben mit dem süßen Geschöpf, das ein Zauberer aus seinem Hut ziehen kann. Diese Zeitgenossen pöbeln rum, schlagen sich, kreischen, drehen durch und verwüsten so ziemlich alles, was ihnen begegnet. Und das so erfolgreich, dass sie ihre eigene Videospielreihe bekommen haben, in Werbespots bekannter Firmen wie Coca Cola oder Renault auftreten und das eine oder andere Gamerzimmer in Form von Sammelfiguren schmücken dürften.
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Nun werden die Rabbids also auf Zeitreise geschickt: Mittel zum Zweck ist eine Waschmaschine, mit der die weißen Kerlchen in einem Museum landen. Dies gilt es zu erkunden, unterschiedliche Bereiche versprechen unterschiedliche Herausforderungen. Und fast immer landen die Rabbids an einem bestimmten historischen Ort und zeichnen sich verantwortlich für das jeweilige bis heute überlieferte Geschehnis. Der Kapitän der Titanic lenkt am Eisberg vorbei – bis eine Waschmaschine ein weißes Kaninchen absetzt. Ein Goldschürfer im wilden Westen macht den Fund seines Lebens – bis der Zeitstrudel sich öffnet. Die Sphinx ist ein Bauwerk mit Nase – bis mehrere Rabbids vom Himmel fallen und sich noch während ihres Fallens um knallig roten Wackelpudding streiten. Das klingt kindisch? Mag sein. Doch darum geht es nicht. Diese außer Kontrolle geratenen Kaninchen, die man im Verlauf des Spiels in verschiedene Kostüme stecken kann, bringen Anarchie in die Videospielwelt.
Anstand? Kann man vergessen.
Regeln? Kann man brechen.
Pömpel? Kann man benutzen.
Rabbids selbst? Kann man in Basketballkörbe werfen.
Diese Liste ließe sich munter fortsetzen mit Aktionen, die herrlich bescheuert sind und ihre eigentliche Dynamik erst im Multiplayer entfalten. Möchte man hier erfolgreich sein, ist der Einzelspielermodus sicher hilfreich, doch ist Raving Rabbids ein Partygame. Die Steuerung der einzelnen Minispiele ist leicht zugänglich, so dass auch im Gaming unerfahrene Freunde locker mitspielen können. Und damit geht der eigentliche Wettbewerb erst los. 

Wenn Pömpel an Köpfen landen (natürlich nur virtuell) und Pyramiden durch gezielte Würfe mit ägyptischen Steinschleppern (natürlich politisch unkorrekt) zerstört werden, geht es auch im Raum vor dem Screen heiß her.
Wii-Mote? Kann man wegnehmen.
Freundes-Gegner? Kann man knuffen und schubsen.
Die Konsole? Sollte man beim Verlieren lieber doch nicht durch den Raum werfen.
Die Rabbids haben also den großen roten Knopf gedrückt? Alles klar, lasst uns einfach mitmachen.
Doch nicht jeder dürfte Spaß an dem Game finden. Wer ein langes Spiel für Single-Player-Sessions sucht, wird mit den nur 23 kurzen Leveln nicht richtig glücklich. Das gilt auch für Freunde hochauflösender Grafik, denn dafür sind Wii-Spiele ja generell nicht bekannt und die Rabbids machen da keine Ausnahme.Dafür ist „Die verrückte Zeitreise“ das erste Online Partyspiel sowie das erst Wii-Spiel mit einer Facebook-Verknüpfung. Nutzt man diese, kann man im Spiel gewonnene Trophäen (insgesamt gibt es 70) online mit Freunden teilen. Natürlich gibt es auch einen Online-Highscore-Abgleich und die Möglichkeit, Freunde online zum Spielen einzuladen. Ob man das braucht, bleibt jedem selbst überlassen. Meiner Meinung nach lebt das Spiel mehr von der direkten Interaktion der freundschaftlich verbundenen Kontrahenten vor dem Bildschirm, zwischen denen sich das Chaos ausbreiten kann.
Der neue Teil der Rabbids-Reihe ist also eine uneingeschränkte Empfehlung für alle lustigen Zeitgenossen, die eine Videospiel-Party planen. Alle anderen sollten zumindest einmal darüber nachdenken, auf was sie sich mit den schreienden weißen Kaninchen einlassen.

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